Projekte
Mall of Shame
Alice·
Creischer
Mall·
of·
Berlin·
Leipziger·
Platz·
12·
10117·
Berlin
Angelus Novus (Fragmente im Sturm)
Aykan·
Safoğlu
Siegessäule·
Großer·
Stern·
1·
10557·
Berlin
In Cacao Che' (I am Cacao tree)
Edgar·
Calel
ehem.·
Sarotti-Fabrik·
Teilestr.·
11–13·
12099·
Berlin
The steady rock remembering how it is to crumble
Let me rest in the deep
Jota·
Mombaça
ehem.·
Haus·
der·
Berliner·
Konferenz·
Wilhelmstr.·
92·
10117·
Berlin
Autoportraits III und IV
Stilleben mit intimen Gegenständen
Mukenge
/
Schellhammer
Humboldt·
Forum·
Schloßplatz·
1·
10178·
Berlin
Über·die·Ausstellung
Das Ausstellungsprojekt Plural Perspectives zielt darauf ab, zeitgenössische Dynamiken und eine Vielfalt an Sichtweisen auf Bauwerke und Orte aufzuzeigen, die in sich eine symbolische Bedeutung für die Stadt Berlin tragen. Das von Dereck Marouço Sant'Anna da Silva kuratierte Projekt verbindet den öffentlichen Raum mit künstlerischen Praktiken, die neue Dialoge mit Denkmälern, Gebäuden oder Institutionen anstoßen, um von Staat und Kapital getragene (historische) Narrative zu reflektieren und zu befragen.
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Aykan Safoğlu, Angelus Novus (Fragmente im Sturm), 2023 (links)
Mukenge/Schellhammer, Stilleben mit intimen Gegenständen, Autoportraits III und IV, 2023 (rechts)
1 / 3
Mukenge/Schellhammer, Autoportraits III und IV, 2023 (rechts)
Jota Mombaça, The steady rock remembering how it is to crumble, Let me rest in the deep, 2023 (rechts)
2 / 3
Alice Creischer, Mall of Shame, 2023
3 / 3
Fünf künstlerische Positionen wurden eingeladen, neue Werke in Bezug auf fünf Orte in der Stadt zu schaffen: Alice Creischer (Mall of Berlin), Aykan Safoğlu (Siegessäule), Edgar Calel (Sarottifabrik), Jota Mombaça (Haus der Berliner Konferenz) und Mukenge/Schellhammer (Humboldt Forum). Zwischen dem 10. und 25. Juni werden die entstandenen Arbeiten bei soft power – selbst an einem dieser Schauplätze, der ehemaligen Sarotti-Fabrik in Tempelhof, verortet – in einer Gruppenausstellung präsentiert. Zugleich sind die Werke auf Plakaten in der unmittelbaren Umgebung des jeweiligen Ortes auf der Straße präsent und auf einer interaktiven Website geografisch verortet. Die kritische Beziehung, die zwischen den künstlerischen Positionen, dem Ausstellungsort und dem Stadtraum hergestellt wird, zielt darauf ab, die Kunsterfahrung zu dezentralisieren und andere Erzählungen in das sozial-urbane Gefüge einzufügen.
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Mall of Berlin, Leipziger Platz 12, 10117 Berlin
1 / 5
Siegessäule, Großer Stern 1, 10557 Berlin
2 / 5
ehem. Sarotti-Fabrik, Teilestr. 11–13, 12099 Berlin
3 / 5
ehem. Haus der Berliner Konferenz, Wilhelmstr. 92, 10117 Berlin
4 / 5
Humboldt Forum, Schloßplatz 1, 10178 Berlin
5 / 5
Alice Creischer
Mall of Berlin, Leipziger Platz 12, 10117 Berlin
Aykan Safoğlu
Siegessäule, Großer Stern 1, 10557 Berlin
Edgar Calel
ehem. Sarotti-Fabrik, Teilestr. 11–13, 12099 Berlin
Jota Mombaça
ehem. Haus der Berliner Konferenz, Wilhelmstr. 92, 10117 Berlin
Mukenge/Schellhammer
Humboldt Forum, Schloßplatz 1, 10178 Berlin
Veranstaltungsort
soft power
Teilstraße 11-13
12099 Berlin
Zeitraum
10.–25.6.2023
Eröffnung
10.6.2023
18.00–21.00
Öffnungszeiten
Samstags und Sonntags
14.00–19.00
Plural·Perspectives
„Es gibt nichts Unsichtbareres als ein Monument” ist eines der wohl bekanntesten Zitate über Denkmäler des Schriftstellers und Philosophen Robert Musil. Plural Perspectives ist ein kollektiver künstlerischer Versuch, aktiv neue Gespräche mit Monumenten, Gebäuden oder Institutionen in der Stadt Berlin zu suchen und zu entwickeln, um über diese – fast alltäglichen – Konstrukte nachzudenken, die das tägliche Leben durchdringen. Ihre historischen Bedeutungsebenen, die oft übersehen werden und unhinterfragt bleiben, werden so in die Gegenwart getragen, um feste Vorstellungen von Identität zu sedimentieren.
Seit der Neuzeit und aufgrund von Schlüsselereignissen, wie etwa der Berliner Konferenz im Jahr 1884, kommt Berlin eine besondere Verantwortung in der Entfaltung des globalen kolonialen Projekts zu. Auch wenn viele der Gebäude, die in dieser sich entwickelnden globalen Dynamik eine zentrale Rolle spielten, während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurden, stehen viele andere noch. Unter Verwendung des Ortes als Bezugspunkt lädt Plural Perspectives Künstler*innen ein, sich mit solchen Punkten in der Stadt auseinanderzusetzen. In Verbindung mit dem Ort zielen die neuen Werke darauf ab, historische Schichten freizulegen, den Ton für ein weiteres Sediment an Bedeutung zu setzen und so die Versionen der Geschichte zu hinterfragen, die vom Staat – im Falle von öffentlichen Denkmälern, Straßen oder Einrichtungen – oder vom Kapitalismus – im Falle eines Gebäudes, das aufgrund seines kommerziellen Erfolgs Bestand hatte – gebilligt werden. Die sich daraus ergebenden „pluralen Perspektiven” gehen jeweils von dem Willen aus, global und lokal zu reflektieren; so hatten viele der lokalen Ereignisse, auf die sich diese Orte beziehen, in ihrer Geschichte oder Bedeutung transnationale Auswirkungen oder wurden durch transnationale Dynamiken beeinflusst.
In Krisenzeiten, in denen nostalgische Gefühle von faschistischen Gruppen ausgenutzt werden, setzen sich die künstlerischen Positionen jeweils und im Dialog miteinander kritisch mit einer globalisierten Welt auseinander, die angesichts der politischen Polarisierung immer noch und immer wieder Nationalismus und White Supremacy Identitätsprinzipien preist. Wie Antonio Gramsci über Zeiten reflektierte, in denen der Faschismus auf dem Vormarsch ist: „Die alte Welt stirbt, und die neue Welt kämpft darum, geboren zu werden. Jetzt ist die Zeit der Monster.” Plural Perspectives setzt sich mit einer solchen gegenwärtigen Zeit der Monster auseinander und stellt festgeschriebene Versionen von Geschichte in Frage, um neue Zukünfte entstehen zu lassen. Die von den Künstler*innen angestoßenen Gespräche fördern damit neue Sichtweisen, die institutionalisierte Diskurse und Geschichtsschreibung überschreiten, und schaffen Allianzen zwischen antifaschistischen Standpunkten, proletarischem Kampf und Identitätspolitik als Vorschlag, wie wir uns kritisch mit der Welt um uns herum auseinandersetzen können.
10.–25.6.2023
www.pluralperspectives.com
www.pluralperspectives.com
mit künstlerischen Positionen von Alice Creischer, Aykan Safoğlu, Edgar Calel, Jota Mombaça und Mukenge/Schellhammer
kuratorisches Projekt von Dereck Marouço Sant'Anna da Silva
Art Handling
Alex Naumann
Kommunikation
Eva Herrmann
Kuration
Dereck Marouço Sant'Anna da Silva
Projektkoordination
Linnéa Bake, Eva Hermann
Texte
Ada Hennel, Dereck Marouço Sant'Anna da Silva, Linnéa Bake
Creative Direction und Gestaltung
Melissa Lücking
Webdevelopment
Marisa Nest
Lektorat und Übersetzungen
Linnéa Bake
Schrift
Diatype Rounded, Dinamo
www.abcdinamo.com
Fotos
Eike Walkenhorst (Ortsansichten)
Marina Hoppmann (Ausstellungsansichten und Werkansichten)
Mit Dank an
die teilnehmenden Künstler*innen und Lukas Beischer, Elisa Bertuzzo, Beatrice von Bismarck, Saverio Cantoni, Marcel Dickhage, Ada Hennel, Thomas Kilpper, Wendelien van Oldenborgh, Doirann O’Malley, Cathleen Schuster, Andreas Siekmann, Minze Tummescheit
soft power e.V.
Teilestraße 11–13, 12099 Berlin
Vorstand/künstlerische Leitung
Anna Maria Merkel (Donna Volta Newmen), Eva Herrmann, Linnéa Bake, Melissa Lücking
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© soft power, 2023.
Das Projekt ist gefördert von der Stiftung Kunstfonds, NEUSTARTplus Plattformen der bildenden Kunst.
Plural Perspectives ist Teil des Project Space Festival Berlin.